Hochsensibilität in Zeiten des Bewusstseinswandels

Über einen Fluch und eine Gabe

(Beitrag von Marina Stachowiak in Tattva Viveka 75)

In einer Welt zu funktionieren, die eine permanente Überreizung darstellt, ist die Herausforderung für hochsensible Menschen. Dabei handelt es sich nicht um eine psychische Störung, sondern um ein ausgeprägtes Nervensystem und Reize, die nicht gefiltert werden. Der Segen ist eine komplexere Wahrnehmung, die zu seherischen Fähigkeiten führen kann. Der Fluch: Wie umgehen damit in einer lärmenden Welt?

Ich passe nicht in die Welt
Dieser Mustersatz hat mich den größten Teil meines Lebens begleitet. Ich wollte so wie die anderen sein, wollte gesehen und ernst genommen werden sowie teilhaben an der Gemeinschaft mit anderen. Aber ich trug eine Tarnkappe, wurde übersehen oder geriet in ungerechte oder gewaltsame Zusammenhänge, in denen ich ausgebeutet wurde. Ich interessierte mich für ganz andere Dinge als die Menschen, mit denen ich lebte oder zusammen war. Meine Interessensgebiete waren vielgestaltig und ich war immer irgendwie schöpferisch tätig. Ich wollte wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, aber das interessierte die meisten anderen überhaupt nicht. So verbarg ich mein Innerstes und tat so, als könnte mich nichts erschüttern. Ich legte mir eine zweite Haut um, die anderen meine vermeintliche Schwäche verbarg und mich gleichzeitig vor den anderen schützte. Die vorwurfsvollen Sätze, die ich als Kind gehört hatte, sagte ich mir nun selber: Stell dich nicht so an. Übe dich in Geduld. Sei doch nicht gleich so empfindlich. Nun nimm dich aber mal zusammen. Im Frühjahr 2014 entdeckte ich, dass ich hochsensibel bin und damit zu den 15–20 % derjenigen gehöre, die weitaus mehr Reize aufnehmen und verarbeiten müssen als normalsensible Menschen.

Zu allen Zeiten hat es hochsensible Menschen gegeben, die sehr viel empfindsamer waren und mehr Mitgefühl mit anderen Menschen oder Tieren hatten als der größte Teil ihrer Mitmenschen.

Oft waren es Menschen, die nicht nur sehr empathisch fühlten, sondern auch hellsichtig waren und über eine stark ausgeprägte Intuition verfügten. In vielen Kulturen waren diese Menschen geachtet und bei Problemen und Schwierigkeiten suchte man Hilfe und Rat bei ihnen. Sie waren spirituell in ihrem Kontext, waren Künstler und Alchemisten, Heilkundige und Menschen, die mehr Einblick in die verschiedenen Bereiche des menschlichen Bewusstseins hatten. In manchen Kulturen ist das auch heute noch so, dass hochsensitive oder hochsensible Menschen geachtet und geschätzt sind.

Dies sind Ausschnitte aus dem Artikel.

Erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen integralem Bewusstsein und Hochsensibilität!

Lesen Sie die vollständige Fassung in Tattva Viveka 75