Nehmen was da ist – Ein Koch- und Geschichtenbuch über Synergetik Therapie (Band I)

Nehmen was da ist BuchStachowiak, Marina

Nehmen was da ist.

Ein  Koch- und Geschichtenbuch über Synergetik Therapie (Band I)

Bernd Joschko Verlag Bischoffen-Roßbach 2005

ISBN 3-938798-00-9

Paperback 120 Seiten

8,95 Euro

Hier bestellen: marinastachowiak@aol.com

Nehmen was da ist, ist das einfache Prinzip der Synergetik Therapie, einer neuen und sensationellen Selbstheilungsmethode. Es ist das erste Buch über Synergetik Therapie. Marina Stachowiak ist es gelungen, diese weltweit einzigartige Methode, die auf den Gesetzmäßigkeiten der Selbstorganisation aller lebender Systeme beruht, auf eingängige Weise zu beschreiben.

Kein Sachbuch in gewohntem Sinne, sondern emotional berührend, humorvoll, kurzweilig und spannend bis zur letzten Seite.

nachfolgend ein Textauszug Buch S. 83-85

In der Innenwelt
SIE: Wie schön, dass du endlich da bist. Ich habe schon so lange auf dich gewartet.

Ich: DU hast auf mich gewartet?

SIE: Ich bin deine Innere Frau. Wir haben sehr viel gemeinsam.

Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich mit dieser wunderbaren Frau gemeinsam haben sollte. Aber SIE reichte mir einfach IHRE Hand und nahm mich mit sich fort. Eine Weile gingen wir am Strand entlang. Wir waren beide barfuß und ich sah zum ersten Mal IHRE schönen Füße. Makellos, jeder Nagel ein Juwel. Und meine? Ok, wir wollen jetzt nicht von meinen Füßen sprechen.

Ein schmaler Pfad führte uns vom Strand weg in Richtung Urwald. Wir stiegen leicht nach oben, vorbei an allerlei Gebüsch, in dem sich bunte Vögel und Schmetterlinge tummelten. Riesige mohnrote Blüten, denen ein Duft entströmte, den ich vorher noch nie gerochen hatte, benebelten meine Sinne. Ich hatte das Gefühl, zu schweben. Irgendwie kam ich mir vor, als sei ich über alle Maßen verliebt. Verstohlen warf ich einen Blick zur Seite. Und dann sah ich es zum ersten Mal: Dieses atemberaubende Lächeln, dass nur SIE so lächeln kann, und das ich von nun an noch oft sehen sollte.

Sie führte mich in IHRE Welt, von der ich Ihnen ja schon berichtet habe. Bei meinem ersten Besuch sah ich, wie groß und weit hier alles war. Allein der Garten! Es gab keine Zäune, nirgendwo war ein Ende zu sehen und ich fragte SIE, wie viel Hektar Land das denn seien.

SIE: Oh, ich fürchte, dieses Land hat noch niemand gemessen. Wir kennen hier keine Maßstäbe. Hier ist alles grenzenlos.

Ich: Aber irgendwo muss es doch aufhören.

SIE: Wozu?

Ich: Weil doch alles einen Anfang und ein Ende hat.

SIE: So?

Ich merkte, dass SIE damit überhaupt nichts anfangen konnte. Merkte, dass ich hier in einer anderen Welt war, in der andere Dinge wichtig sind. Ich war in der Anderswelt.

SIE schien meine Gedanken zu erraten, denn SIE führte mich vor einen großen Spiegel, in dem ich mich ganz sehen konnte. Zunächst sah ich das, was ich in jedem ixbeliebigen Spiegel in der Welt da draußen auch hätte sehen können: Eine Frau Ende vierzig mit kurzen blonden Haaren, die bereits reichlich mit aschgrauen Fäden durchzogen waren, eine Brille über den vertrauten Zügen, den Falten und Schlupflidern über den Augen, die durchfurchte Stirn. Die Beine steckten in orangefarbenen Jeans und darüber trug ich die grüne Seidenbluse, die ich mir im Atelier Form und Farbe in Reichelsheim von Ulrike Happel hatte nähen lassen. Kurz: Ich sah mein äußeres Erscheinungsbild in ganzer epischer Breite.

Aber dann bewegte sich der Spiegel, als sei seine Oberfläche eine Schicht aus Wasser. Wellen kringelten sich und flossen darüber. Mein Gesicht, meine Gestalt verschwammen und es war wie ein Film im Zeitraffer nach rückwärts, so dass ich immer jünger wurde, mich schließlich als Jugendliche, dann als Kind und schließlich als Säugling sah, bis alles auf einen Punkt zusammenschrumpfte und ich für einen Augenblick begriff, wer ich wirklich war. Es war der Augenblick, in dem alle Bilder, die ich von mir gesehen hatte, übereinander geschachtelt und vollkommen durchsichtig in einem einzigen Bild verschwammen.

Mein Herz stand still und ich fühlte in diesem Augenblick, dass ich mit allem eins war, dass ich Alles war und Alles sich in diesem einzigen Punkt verdichtete.

Ich weinte haltlos und SIE nahm mich in IHRE Arme. War das das Glück? War das die Erleuchtung, von der die Weisheitslehren der Völker berichten? Ich wusste es nicht. Wozu auch?

Ich nahm nun alles ganz intensiv wahr: Die Pflanzen, die Früchte und die vielen Blüten. Ich sog ihren atemberaubenden Duft in mich hinein, spürte den warmen Wind auf meiner Haut und ich fragte mich, wie lange es wohl schon her war, dass ich dies alles gespürt und empfunden hatte. Ein unglaubliches Glücksgefühl breitete sich in mir aus und ich konnte mein Herz fühlen, so weit und grenzenlos wie dieser Garten.

Es war, als ob dies alles plötzlich lebte, als ob in jedem Gewächs, in jedem Schmetterling und jedem Vogel, in jedem Stein eine Seele sei, die zu mir sprach.

War ich die Gewächse? War ich die Vögel und Schmetterlinge und Steine? Oder waren die Pflanzen Ich? Waren die Tiere und Steine ich? War am Ende dieser ganze Garten ich oder war ich der Garten?

Ich wusste es nicht. Wozu auch. Ich lebte, und ich begriff plötzlich, was das ist: Leben!

Es ist diese unglaubliche Intensität, das Gefühl, ja das Wissen darum, dass dies alles Eins ist.