Wahre Schönheit kommt von innen – Bewusstsein und Tiefe im Synergetischen Heilen (Band II)

Wahre Schönheit BuchStachowiak, Marina

Wahre Schönheit kommt von innen

Bewusstsein und Tiefe im Synergetischen Heilen (Band II)

Paperback, 200 Seiten

Bernd Joschko Verlag Bischoffen-Rossbach 2006

14,50 Eur

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marinastachowiakaol.com

Ist es möglich, sich selbst zu heilen, und damit auch heilenden Einfluss auf das kollektive Ganze der Menschheit zu nehmen? Haben wir Einfluss auf historische Ereignisse, und sind wir in der Lage, durch Synergetisches Heilen nicht nur die eigene, sondern auch die Geschichte unserer Vorfahren zu transformieren?

Im zweiten Band über Synergetisches Heilen geht Marina Stachowiak diesen Fragen aus der Perspektive eines sich momentan vollziehenden Bewusstseinswandel nach, der nach dem Philosophen Jean Gebser in ein höheres, ein integrales Bewusstsein führt, welches sämtliche evolutionär entstandenen Bewusstseinsstufen der geistigen Entfaltung des Menschen umfängt und transparent werden lässt. Aus diesem neuen Bewusstsein heraus gewinnt auch die Zeit einen anderen Charakter, indem sie als Qualität und Intensität wahrgenommen werden kann.

Die Leserinnen und Leser erwartet eine emotional berührende und spannende Reise durch die Innenwelt, auf der die ganzheitlichen und spirituellen Aspekte des Synergetischen Heilens durchsichtig werden.

Eine Lektüre, die unweigerlich zur eigenen Sinnfrage führt.

nachfolgend ein Textauszug (S. 86):

Liebe Leserin, ich soll Ihnen jetzt also erzählen, wie ich den See der Enttäuschungen entdeckte. Genau genommen habe ich ihn eigentlich gar nicht entdeckt, denn es war Pluto, die mich dorthin führte. Pluto ist – wie Merlin oder die Alte – eine meiner inneren Instanzen. Aber weil innere Instanzen auch immer persönlich gefärbt sind, so hat natürlich Pluto auch einen ganz persönlichen Bezug zu mir. Sie hat nämlich einen ganz konkreten Bezug zu meinem Horoskop.

In meinem Horoskop nimmt Pluto eine wichtige Position ein, denn dort ist dieser Planet der Herrscher meines Aszendenten, des Skorpions. In meiner Innenwelt begegnete ich Pluto zum ersten Mal in einer Gruppenreise während der Berufsausbildung im Synergetik Institut. Und seitdem weiß ich, dass Pluto weiblich ist. Jedenfalls meine Pluto ist es. Sie ist die unnachgiebige Mutter der Verwandlung, die sich nicht darum schert, ob es mir gerade passt oder nicht. Sie pfeift auf mein Ego, pfeift auf meine kurzsichtigen Wünsche und Bedürfnisse. Sie pfeift auch auf meine Ängste, Anhaftungen und Minderwertigkeitsgefühle, denn sie ist frei von Emotionen und nicht im Personalen verhaftet. Pluto steht darüber, so wie auch andere innere Instanzen darüber stehen, aber bei Pluto ist dieser Charakter durch die astrologische Bedeutung für mich natürlich um einiges schärfer.

Sie gibt vor, was zu tun ist, ohne emotional beteiligt zu sein und ohne zu werten. Ihr geht es um mehr als nur um das Einzelne, und diesem Mehr gilt es, sich zu beugen. Sie ist die ultimative Transformation, und die geht tief!

Bis zu dem Augenblick, als mich Pluto zum ersten Mal an diesen See führte, hatte ich keine Ahnung von seiner Existenz. Zunächst war ich überwältigt von seiner Größe. Es schien mir fast ein Meer zu sein. Aber als ich mich näher umsah, stellte ich fest, dass sein Wasser völlig trübe war. Es war grau und an manchen Stellen verschleimt. Um ehrlich zu sein: Dieser See sah richtig krank aus. Es war ein trostloser Ort, den Pluto mir da zeigte und ich sah mich um in der Gegend um den See. Es gab keine Tiere und die Pflanzen, die hier nur sehr spärlich wuchsen, waren vertrocknet. Je mehr ich mich umsah, desto mehr musste ich erkennen, dass dies ein toter See in einer toten Landschaft war!

Ich war erschüttert und Pluto zeigte mit einer weit ausholenden Gebärde zum fernen Ufer auf der anderen Seite des Sees. Und indem ich ihrer ausgestreckten schwarzen Hand folgte, rückte das Ufer so nah an uns heran, als sähe ich durch ein Fernglas. Was sich mir dort bot, war das krasse Gegenteil von dem, was hier war: Stand ich mit Pluto auf der Todesseite des Sees, so sah ich da drüben das pulsierende Leben: Üppige Vegetation mit bunten Vögeln und allerlei Tieren, wunderschöne rotgoldene Felsen, die in der Sonne glitzerten, bunte Farben im hellen Licht. Ich war auf das Tiefste beeindruckt.

Pluto: Sieh! Das ist die Seite des Sees, die du bereits gereinigt hast und die du von Ballast befreit hast im Laufe der Jahre. Nun aber stehst du hier, auf der Todesseite des Sees und hast zu tun.

Ich hatte nur einen kurzen Blick auf die andere Seite erhaschen können, aber indem ich der Schönheit dieser Landschaft gewahr worden war, durchströmte mich ein intensives Gefühl des Einsseins. Als sie nun anfing zu sprechen, überkam mich das Gefühl von Sinnlosigkeit, das ich aus meinem Leben nur allzu gut kannte, und es breitete sich eine grenzenlose Einsamkeit in mir aus. Hier stand ich, auf der anderen Seite alles dessen, was so lebendig und schön war. Mit einem Mal war alle Freude aus mir gewichen und ich starrte in das verschmutzte tote Wasser, das da vor mir war.

Ich: Was ist das für ein See, was ist das für ein trostloser Ort, an den du mich geführt hast?

Pluto: Es ist der Ort der Enttäuschungen. Es ist der Ort des Anhaftens und der Unfreiheit. Schau ihn dir an!

Ich: Was hat dieser See mit mir zu tun?

Pluto: Es ist der See deiner Enttäuschungen, deines Anhaftens, deiner Unfreiheit. Er ist entstanden aus den Tränen der Entbehrung, des Nicht-Verstanden-Worden-Seins und der gnadenlosen Einsamkeit vieler Leben, in die du meintest, nicht hinein zu passen. Schau hinein, was siehst du?

Entsetzt schaute ich auf die trübe Oberfläche des Wassers. Am Rande des Sees trieg eine glitschige Masse, so dass ich das Wasser nicht einmal erkennen konnte.

Ich: Ich kann nichts erkennen. Es ist alles trüb und grau.

Pluto: Spring!

Ich: Was? Ich soll da rein springen?

Pluto: Es ist dein Schnodder. Spring!

Sie zog das Tuch von ihrem schwarzen Gesicht und ich sah den unnachgiebigen, fast bedrohlichen Ausdruck darin. Ihre schwarzen Augen blickten den Tod auf mich herab. Es gab keine Wahl! Was sie verlangte, hatte ich zu tun, ob ich nun wollte oder nicht. So war es immer gewesen, auch in den Zeiten, in denen ich sie in meiner inneren Welt noch nicht kennen gelernt hatte. Ich kannte diese Unnachgiebigkeit, dieses Trotz dem nur zu gut! Ich wusste, wie es sich anfühlt, Tabus zu brechen und schreckliche Geheimnisse zu lüften, Dinge zu tun, die man nicht tut, die aber getan werden müssen um der Wahrheit Willen. Und ich wusste, wie es ist, dem Tod ins Auge zu sehen und in seiner Tiefe zu ertrinken. Sie forderte ihn immer, diesen Tod, vor dem es kein Entrinnen gibt. Und jetzt war es auch so und so würde es immer sein. Das ist ein synergetisches Gesetz! Es ist das Gesetz des Lebendigen.

Ich ekelte mich vor diesem schmutzigen Wasser und sie sah mich finster und fordernd an. Da wusste ich, dass ich zu springen hatte. Ich sprang!

Die Bewusstseinsstufen nach Jean Gebser