Manifest “Frieden mit der Erde schließen”

Das Institut für integrale Bewusstseinsbildung unterstützt das Mani­fest „Frieden mit der Erde schließen“1. Dieses Manifest spiegelt die Diskussionen, Beiträge und schriftlichen Eingaben auf der Versammlung von Diverse Women for Diversity aus allen Teilen der Welt und aus allen Lebensbereichen in Dehradun, Indien, Anfang März 2023 wider. Diese wurden mit Beiträgen und Ausarbeitungen des Redaktionsteams, Vandana Shiva, Caroline Lockhart und Nadia El-Hage, zusammengeführt.

Wir möchten auf diesem Wege dazu beitragen das Manifest bekannt zu machen und zu verbreiten.

1Quelle: „Frieden mit der Erde schließen“ Navdanya Verlag 2023
https://vandana-shiva.de/wp-content/uploads/2023/09/manifest-frieden-mit-der-erde-schliessen.pdf

Aus dem Vorwort:

Vor fünfundzwanzig Jahren begann die Be­wegung »Diverse Women for Diversity« mit der Erklärung »Concern«: »Wir Frau­en, in all unserer lebendi­gen und fabelhaf­ten Vielfalt, sind Zeugen der zu­nehmenden Aggression gegen den menschlichen Geist, den menschlichen Verstand und den menschlichen Körper sowie der fortgesetz­ten In­vasion und des Angriffs auf die Erde und all ihre verschiedenen Arten. Und wir sind wütend.

Wir fordern von Regierungen, internatio­nalen Or­ganisationen, transnationalen Konzernen und allen Menschen, die unsere Wut teilen, dass sie sich mit der Krise aus­einandersetzen, die durch die Schaf­fung von Monokulturen und die Reduzierung, Einschließung und Auslöschung der biolo­gischen und kulturellen Vielfalt verursacht wurde.

Wir bestehen darauf, dass diejenigen, die sich mit der Krise befassen wollen, auf Frauen, indigene Völker, Landwirte und alle, die diese Bedenken auf lokaler Ebene geäußert haben, hören und de­ren Führung annehmen. Wir fordern sie auf, auf diejeni­gen zu hören, deren Weisheit, Ver­antwortungsbewusstsein, Wissen und En­gagement be­reits durch den Erhalt der Vielfalt, die wir heute feiern, unter Beweis gestellt wurde.«

Im März 2023 trafen wir uns auf der Navdanya Biodiversity Conservation Farm in Dehradun, In­dien, zu einem in­ternationalen Festival, um die einzigarti­ge und reiche Vielfalt des Lebens, der Kulturen, der Lebensmittel und des Wis­sens zu feiern und über unsere Kämpfe, Siege und Aktio­nen zur Verteidigung der Erde, der biologi­schen Vielfalt und der Lebensmittel zu sprechen. Über 150 Frauen aus 21 Bundesstaaten Indiens und aus mehr als 20 Ländern, La­teinamerika, Nordameri­ka, Europa, Ja­pan, Afrika und Aus­tralien kamen zu­sammen. Wir waren Bäuerin­nen, Bäcke­rinnen, Dichterinnen, Archi­varinnen, Anführerinnen indi­gener Völker, Reisend­e, Fischerinnen, Archäolo­ginnen, Geschenk­ökonominnen, Genetikerinnen, Wis­senschaftlerinnen, Ärztinnen, Mütter und viele mehr. Wir waren in unseren Zwanzigern und wir waren in unseren Achtzigern. Wir feierten unsere heilige Mutter Erde, indem wir einen Garten der Hoffnung mit Samen aus aller Welt be­pflanzten, unsere Brote der Freiheit bu­ken und teilten. Wir teilten Samen, Gebe­te, Musik und Tanz. Es war ein Fest der Natur, der heili­gen Gesetze der Öko­logie und der Regeneration der Erdfamilie durch die Kreativität und Kraft der Frau­en. Unsere Feier wurde auch zu einem Raum, in dem wir über den aktuellen Zu­stand unserer Welt nachdachten und dar­über, wie wir die Antworten auf all die sich überschneidenden Krisen in Mutter Erde sehen.

In einer Welt, die zunehmend vom Über­wachungskapitalismus und der Finanziali­sierung al­ler Lebensformen kontrolliert wird, lehnen wir alle falschen Lösungen ab und verurteilen sie. Wir widersetzen uns allen Versuchen der Konzerne und ihrer Verbündeten, die genetischen Grundla­gen des Lebens für den Profit der Konzerne zu verändern und zu manipulieren. Wir ak­zeptieren keine gentechnisch veränderten Pflanzen und Tie­re, einschließlich genma­nipulierter Lebensmittel, oder gefälschte Lebensmittel, die …